LF 8 Borgward B 2000 von 1953 mit beheizbarer Frontscheibe und Mitteleinbaupumpe

LF 8 Borgward B 2000

LF 8 Borgward B 2000

Heuchelheim – Mein Lebenslauf: Meine Besonderheiten sind die beheizbaren Frontscheiben. Das ist wie heute die heizbare Heckscheibe, nur innen aufgesetzt.

Früher waren die Feuerwehrhäuser nicht beheizt, und wenn dann das Auto mit neun Personen besetzt ist, laufen die Scheiben an, und eine Lüftung war ein Fremdwort. Außerdem habe ich eine Mitteneinbaupumpe, der Maschinist bediente die Pumpe im Mannschaftsraum und war somit nicht der Witterung ausgesetzt. Bei einer Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer- zum Beispiel dem heimischen Bieberbach, konnte von rechts oder links der Saugschlauch angeschlossenen werden. Zur Wasserabgabe konnte rechts und links ein Schlauch angeschlossen werden. Diese Besonderheit besitzen nur noch wenige meiner Brüder. Im Jahr 2007 wurde ich originalgetreu im Maßstab 1:43 von dem Modellautohersteller Schuco nachgebaut.

Die Anschaffungskosten betrugen 27.449,25 DM einschließlich Beladung im Jahr 1953, das sind heute 14.034,58 Euro. Der Preis für einen Liter Diesel lag damals bei 0,42 DM, das sind heute rund 21 Cent). Ich gelte als sehr robust und zuverlässig und wurde 1953 der Freiwilligen Feuerwehr Heuchelheim als Nachfolger für einen Mercedes LF 8 übergeben. Von 1953 bis 1981 war ich als LF 8 mit der Wagennummer 1 bei der Feuerwehr Heuchelheim tätig, wo ich nach 28 Jahren meinen Dienst an einen Mercedes Benz LF 16 übergab.

Am 25. Juni 1997 wurde ich dann glücklicherweise von der Firma Schunk an den Verein Freiwillige Feuerwehr Heuchelheim verschenkt. Seitdem bin ich wieder an meinem Lieblingsstandort beim Heuchelheimer Feuerwehrhaus. Seit dem 5. Januar 2001 werde ich durch Schönheitskuren vom Team Borgward innerhalb des Feuerwehrvereines in Form gehalten und erfreue so manches Publikum auf den verschiedensten Oldtimer-Treffen. Zu den meisten Veranstaltungen fahre ich noch selbst, denn ich habe erst 14 000 Kilometer auf dem Tacho.

Mein guter Zustand bescherte mir dann als Gerätewagen bei dem Heuchelheimer Weltkonzern Schunk noch einige Dienstjahre, ehe ich in den Vorruhestand versetzt wurde. Die Firma Schunk in Heuchelheim hat rund 2000 Beschäftigte und verfügt über eine angeordnete Werksfeuerwehr mit Freiwilligen.

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